BaWü der Elite am 26.07.20 in Ravensburg

Die Baden-Württembergischen Meisterschaften im Kunst- und Einradsport in Ravensburg waren in diesem Jahr anderst als sonst. Die Meisterschaft läuft normalerweise unter „familiären Bedingungen“ ab. Man umarmt und herzt sich beim Wiedersehen und Abschied und gratuliert den Meistern zum Titel. Doch unter Corona-Bedingungen war diese alles anders. Jeder der Teilnehmer musste eine ausgefüllte Teilnehmerdokumentation mitbringen. Nur damit war der Zutritt erlaubt. Mund- und Nasenschutz waren Pflicht für alle, nur während der Wettkampfvorbereitung und dem Wettkampf durften die Sportler diese abnehmen, mehrere abgetrennte Vorbereitungszonen waren eingerichtet. Vor jedem Starterblock erhielten die Teilnehmer 6 Minuten Vorbereitungszeit auf der Wettkampffläche, sodass die Veranstaltung länger dauerte als gewohnt. Bei der Siegerehrung musste Mund- und Nasenschutz getragen werden und Gratulationen durch Händeschütteln und Umarmungen waren nicht erlaubt. „Die Corona-Vorgaben waren gut umgesetzt, sodass jeder genügend Abstand hatte“, war aus dem Aacher Lager zu hören. „Es war etwas entspannter als sonst, die Wettkampfstimmung hat gefehlt. Das heute glich eher einem Kampfrichterlehrgang bei dem man jede Nadel fallen hörte. Alle haben Rücksicht auf den anderen genommen.“ 4 x waren die Sportlerinnen des RMSV Aach am Start und in allen vier Disziplinen holten sie den BaWü-Titel. So im 6er Einrad, 4er Kunstrad Frauen, 6er Kunstrad und 4erEinrad der Frauen standen Carina Paukstadt, Sabrina Bürßner, Sarah Bötzer, Alina Bötzer, Franziska Bötzer und Magdalena Jurisch ganz oben auf dem Treppchen. Zufrieden zeigte sich Cheftrainerin Katja Gaißer. „Beim letzten Training in Aach war ich vor allem im Kunstrad noch in großer Sorge, ob wir ohne Probleme durchkommen“, so Gaißer. „Es lief aus meiner Sicht für die wenigen absolvierten Trainings gut. Bis zu den hoffentlich stattfindenden Wettbewerben im Herbst gilt es die Programme noch weiter zu festigen.“

Mit gemischten Gefühlen waren sie nach Ravensburg gereist, denn in der kurzen Vorbereitungszeit seit 01.07.2020 konnten nicht alle vorgesehenen Trainingseinheiten absolviert werden. Der erste Start war im 6er Einrad. Die sechs begannen gut, beim angefahrenen Außenstern gab´s jedoch 2 Absteiger verbunden mit Prozentabwertung. Und die Standdrehungen waren nicht regelkonform ausgeführt, sodass es weitere Prozentabzüge gab. Von 149 blieben 119,13 übrig. Somit im Alleingang BaWü-Meister. Im 4er Kunstrad der Frauen traten 4 Mannschaften an. Denkendorf/Köngen legte 103,38 vor. Ebnat erhöhte auf 145,96 und Denkendorf erhöhte auf 159,22. Alle drei waren mit einem oder mehreren Absteigern noch nicht sattelfest. Im Vorfeld hatten die vier Aacherinnen schon abgesprochen, das gleichzeitige Achtertor wegzulassen. Die restlichen 24 Übungsteile brachten sie überraschend gut durch, wenn auch der ein oder andere Wackler nicht zu übersehen war. Die diversen Drehungen waren nicht perfekt, sodass es jeweils mit 50 % Abzug geahndet wurde. Am Ende blieben 196,27 Punkte übrig. Damit Platz 1 und der nächste BaWü-Meistertitel.

Und im 6er Kunstrad wurde die 2er Flügelmühle mit Rechtsschleifen vorsichtshalber ausgelassen, was sich auch auszahlen sollte. Die restlichen Übungen passten bis auf wenige Wackler. Von 202 Punkten standen am Ende 170 auf dem Wertungsbogen. Da die nachfolgende Mannschaft aus Ebnat nicht antrat, holte sich Aach BaWü-Titel Nr. 3 im Alleingang. Titel Nr. 4 holten sie sich im 4er Einrad der Frauen. Nachdem die Gastgeberinnen aus Ravensburg 132,46 vorlegten, leistete sich Oberesslingen anschließend einen Patzer, doch setzte sich mit 134,83 an die Spitze. Diesen Wert toppten die vier Aacherinnen mit 143,85 Punkten, sodass bei vier Starts die optimale Ausbeute an BaWü-Titeln heraussprang. Wie es im Herbst weitergehen wird, das ist noch offen. Hier muss die Entscheidung des Bund Deutscher Radfahrer und die Entwicklung der Corona-Fallzahlen abgewartet werden. Aber das Konzept hat sich für weitere Wettbewerbe empfohlen.