Kunst- und Einrad Show am 25.11.2025 – „Alles steht Kopf“

Hallenradsport (WS) Zur alljährlichen Kunst- und Einrad Show hatte der RMSV Edelweiss Aach am Sonntag in die nicht ganz vollbesetzte Aacher Schulsporthalle eingeladen. Diesmal unter dem Motto „Alles steht Kopf“ oder nach den Originaltitel „Inside Outside“ für das „Innere nach außen gekehrt“, nach dem US-amerikanische Animationsfilm von Pixar, der 2015 in Cannes seine Premiere feierte. Die Geschichte, bezogen auf den RMSV Aach begann wie folgt: Stellt Euch einen Zug vor – nicht irgendeinen Zug, sondern der Erinnerungszug. In diesem Zug sitz heute Lina. Lina ist 30 Jahre alt und fährt seit ihrem 6. Lebensjahr Einrad und Kunstrad. In diesen vielen Jahren hat sie beim RMSV Aach schon einiges erlebt. Sie schaut aus ihrem Fenster und reist durch die Vergangenheit. Neben ihr schwebten viele bunte Kugeln – Erinnerungskugeln. Jede Kugel leuchtet in einer anderen Farbe. Es sind Kernerinnerungen. Jede Farbe wurde von den Kindern auf ihren Einrädern vorgestellt. Gelb für freudige Erinnerungen, Lila für ängstliche Momente, Türkis für Neid, Blau für Kummer, Dunkelblau für Langeweile, Rot für wütende Gefühle, Grün für Ekel, Orange für Zweifel und rosa für peinliche Momente. Die wichtigen Kugeln schwebten in ihrem Köpfchen – im Langezeitgedächtnis. Das erste Mal auf dem Einrad. Der erste Wettkampf der mit Freude und Stolz gemeistert wurde, der aufregendste Tag, als die Fahrt zu einem Wettkampf an eine Badische Meisterschaft gleich 2 Stunden ging und dann strahlend die ersten Medaillen umgehängt wurden. Aber auch Kummer und Leid, wenn die Übungen nicht klappte und viele Stürze verursachten und der Umstieg auf größere Räder alles kompliziert machten. Der Traum von der ersten Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, der lang ersehnte Deutsche Meistertitel. Und langsam entstehen die Insel, der Freundschaft, weil sie mit anderen Kindern trainiert, die Spaßinsel, weil sie lacht , Quatsch macht und neue Übungen ausprobiert oder die Zusammenhaltinsel, denn Kunst- und Einrad ist nicht nur Sport, sondern ein Team. Aber auch Insel des Schmerzens, denn wer oft trainiert, kennt Stürze, blaue Flecken und auch Tränen. 

Der letzte  gemeinsame Start im 4er Kunstrad (vl.n.r.) Sabrina Bürßner, Carolin Schmid, Alina Bötzer, Franziska Bötzer

Es folgte das Erwachsenwerden mit Höhen und Tiefen. Neben Gold, Silber und Bronze gab es auch Niederlagen, Stürze Zweifel oder Stress. Bis der Erinnerungszug anhält, wo Lina zurückblickt und gleichzeitig nach vorne schaut. Hier flossen auch bei dem ein oder anderen emotional die Tränen, denn es war der letzte gemeinsame Auftritt der beiden Elite-Mannschaften im 4er Kunstrad.

 Ebenfalls der letzte gemeinsame Auftritt von Yannick Gaißer, Lena Andorinha, Rebecca Grote und Jose Burow

Diesen Werdegang beim RMSV Aach zeigten die verschiedenen Formationen von den Anfängern über die erfolgreichen Schüler bis zu den Elitesportlern, bevor alle gemeinsam auf der Fläche am Schluß die Pyramide. Bürgermeister Manfred Ossola, lies es sich dann nicht nehmen, alle Deutschen Meister des Jahres 2025 (insgesamt waren es 7 DM-Titel) – es sind dies: Emelie Lehmann, Saskia Grote, Mayla Rietschle, Haylie Rietschle, Jana Setzer, Koshi Mirzai, Yannick Gaißer, Jone Burow, Lena Andorinha, Rebecca Grote, Alina Bötzer, Franziska Bötzer, Sabrina Bürßner, Carolin Schmid, Sarah Bötzer und Natalie Grote – mit einem Geschenk der Stadt Aach zu ehren.

Alle Sporter/innen genießen gemeinsam den Schlußapplaus
 Ehrung durch den Bürgermeister

Auch die kleinsten und sonstigen Medaillengewinner hatte er nicht vergessen und überraschte diese mit seiner Schatzkiste, sodass auch diese nicht leer ausgingen. Mit der Verteilung der Tombola-Sachpreise, die von der Geschäftswelt aus Aach und Umgebung gestiftet wurde, endete der offizielle Teil dieser Show.

Die Schluß-Pyramide mit allen Sportler/innen auf dem Kunst-Einrad auf einer Fläche.

UCI-Kunstrad-Weltcup Finale am 15.11.2025 in Gäufelden-Nebringen

In Gäufelden-Nebringen werden die Kunstrad-Weltcup-Sieger sowie die Sieger in der UCI-Ranking-Liste des Jahres 2025 gekürt

Deutsche Sportler/innen stellen in allen Kunstrad-Disziplinen den Gesamt-Weltcup-Sieger

Kunstradsport (WS) Grandioser Abschluss der Hallenradsport-Saison in Gäufelden Nebringen. Dort fand eine Woche nach der Hallenradsport-WM das Finale des UCI-Indoor-Artistic-Cycling Weltcups in einer vollbesetzten Hermann-Wolf Halle statt. Der RSV Öschelbronn, der Heimatverein des Aktiven-Sprechers der National-Mannschat Simon Köcher, hatte für perfekte Verhältnisse gesorgt. Nach Runde 1 in Prag/Tschechien, Runde 2 Langenselbold/Hessen und Runde 3 Puteaux (bei Paris/Frankreich) trafen sich die weltbesten Kunstradsportler/innen in Nebringen. Alle Weltmeister feierten ihr Wettkampf-Debüt im Regenbogentrikot der Weltmeister 2025. „Wir kommen gerne wieder nach Nebringen, denn es war alles perfekt organisiert,“ so der ICWW-Vorsitzende und UCI-Vertreter Rolf Halter (Erlenbach). „Dies ist jedoch nicht so schnell möglich, denn die Weltcups für 2026 und 20217 sind bereits vergaben. Hier zum Finale sind mit Hongkong, Afghanistan, Ungarn, Italien, Tschechien, Frankreich, Österreich, Schweiz und  Deutschland 9 Nationen vertreten. Pro Disziplin waren nur die 10 Punktebesten fürs Finale startberechtigt und es gab bei Finale die doppelte Punktzahl.“ Die Weltcup-Gesamt-Sieger in den fünf Disziplinen kommen alle aus Deutschland. Im 1er Männer gewann der Philipp-Thies Rapp (Tailfingen) mit der vollen Punktzahl von 500 Punkten. Bei den Frauen kürte sich Lara Füller (Poppenweiler) erstmals zur WC-Gesamtsiegerin. Und in den 2er Disziplinen gewannen erneut Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) sowie Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold) den Gesamt WC jeweils mit der Maximalpunktzahl von 500 Punkten. Im 4er konnten Tijem Karatas, Svenja Kraus, Stella Rosenbach und Milena Schwarz vom RV Mainz-Ebersheim erneut knapp die Weltmeisterinnen aus Uzwil schlagen und gewannen so den erneut de Gesamt-WC. Bei der Siegerehrung zeichnete Rolf Halter auch die diesjährigen Gewinner der UCI-Rankingliste (vergleichbar mit der Weltrangliste in anderen Sportarten)aus. Es sind dies in den 1er-Disziplinen: 1er Philipp-Thies Rapp (Tailfingen), Jana Pfann (Bruckmühl), 2er: Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf), Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber sowie im 4er das Quartett der Kunstradfahrer Uzwil mit Stefanie Haas, Valerie Unternährer, Selina Niedermann, Sarah Manser. Mit dabei bei vor den Toren Stuttgarts bei ihrem letzten gemeinsamen Wettkampf, der 4er Kunstrad des RMSV Aach mit Alina Bötzer, Carolin Schmid, Franziska Bötzer und Sabrina Bürßner. Sie fuhren in der Tageswertung auf Platz 4 und belegten in der Weltcup-Gesamtwertung mit 280 Weltcup-Punkten Platz 4.

v.l.n.r. Sabrina Bürßner, Carolin Schmid, Alina Bötzer und Franziska Bötzer

Interessant und knapp die Entscheidung im 4er Kunstrad. 0,32 Punkten entscheiden am Ende zwischen Platz 1 und 2. Mainz-Ebersheim gelang die Revanche für die knappe Niederlage an der WM in Göppingen. Das Ebersheimer Quartett fuhr 239,83 aus. Die Weltmeisterinnen aus Uzwil, die ihren letzten gemeinsamen Wettkampf bestritten verfehlten diese danach ganz knapp. 239,51 ihr Ergebnis. Damit Platz 2, aber bei der Siegerehrung durften sie die Trophäe für den UCI-Ranking Sieg entgegennehmen. In der Tageswertung folgten der RfV Wiednitz (229,07) und der RMSV Aach (223,4), die ebenfalls zum letzten gemeinsamen Auftritt angetreten waren. In der WC-Gesamtwertung auf Platz 3 und damit hinter Mainz-Ebersheim und Uzwil fuhr jedoch das Quartett der SG Luzern/Baar (Schweiz), die im Gegensatz zu Wiednitz und Aach in 2025 an allen 4 Weltcups teilnehmen konnten. Den letzten gemeinsamen Auftritt wollten die vier Aacher Sportlerinnen nochmals genießen. War der eigentliche Start gegen 16.00 Uhr geplant, so konnten die vier mit dem Organisator noch einen Startplatz im abendlichen Finale vor vollbesetzten Zuschauerrängen aushandeln. Die Kür, die insgesamt 25 Übungen enthält, wurde nochmals gekonnt und ohne Absteiger absolviert. Im Livestream, der über SportEurope.tv weltweit ausgestrahlt wurde, war zu hören: „Die Aacher-Mannschaft ist an der schönsten Armhaltung zu erkennen. Enttäuschend war dann das angezeigte Ergebnis, als die vier von der Fläche gingen. 223,4 von ursprünglich 242,8. „Insgesamt waren die vier vor ihrem letzten Start nervöser als sonst“, so Aachs Cheftrainerin Katja Gaißer. „Sie sind gut gefahren, aber mit dem Ergebnis bzw. den Abzügen waren wir nicht ganz glücklich.“ „In dieser Besetzung sind wir drei Jahre gemeinsam auf höchstem Niveau gefahren“, so die vier Sportlerinnen. „Zweimal waren wir das WM-Ersatzteam und durften auch bei den Weltcups an den Start gehen. Ein besonderes Erlebnis war der Start beim Weltcup in Paris. Um auf dem Niveau weiterzufahren ist intensives Training notwendig. Dies ist für uns beruflich jedoch nicht mehr stemmbar. Wir haben daher mit einem weinenden und einem lachenden Auge beschlossen aufzuhören. In all den Jahren haben sich über den Verein hinaus viele Freundschaften mit Kunstradsportlern aus anderen Vereinen ergeben. Diese werden auch danach weiter bestehen bleiben. Es war auf alle Fälle eine schöne Zeit, mit Höhen und Tiefen, die wir nicht missen möchten.“

v.l.n.r. Carolin Schmid, Alina Bötzer, Franziska Bötzer und Sabrina Bürßner

Ergebnisse (in kürze): www.hallenrad.de